Einmal Regenbogenbrücke und zurück
Heute möchte ich dir von einer meiner ersten Tierkommunikationen erzählen. Ich hatte meine Ausbildung zur Tierkommunikatorin noch nicht abgeschlossen und war immer auf der Suche nach Tieren, mit denen ich üben konnte.
So lernte ich Camillo kennen. Camillo war ein Meerschwein und sein Frauchen sagte: „Ja, er ist irgendwie krank, aber wir wissen nicht, was er hat. Irgendwie hat seine Krankheit keine Ursache. Sein Kopf steht schief und er bewegt sich immer weniger.“
Beim Körperscan zeigte Camillo Druck auf dem einen Auge, der bis hinunter zum Hals zog sowie teilweise viel Speichelbildung, ein ungutes Gefühl im Bauch – und er wurde nicht richtig warm.
Ich versuchte, ihn zu wärmen, aber es gelang mir nicht. Durch Halten allein wurde er weder auf dem Bauch noch auf dem Rücken richtig warm. (Das auszuprobieren ist tatsächlich telepathisch möglich.) Mein Eindruck war, dass er es auf dem Bauch auch sehr gern warm hätte.
Zu seiner Sehfähigkeit bekam ich von ihm keine Information. Dann fragte ich ihn, wieviel Lebenskraft oder Lebenswillen er hat. Er zeigte mir, dass er sehr schlapp und müde war und kaum Energie hatte. Ich fragte: „Willst du leben?“
Diese Frage hatte er sich gar nicht gestellt. Es stellte sich heraus, dass er tatsächlich – ja, wie soll ich es formulieren? – unabsichtlich in einen Sterbeprozess hineingeraten war. Er hatte einfach so vor sich hin gelebt und sich der Verschlechterung seines körperlichen Zustands hingegeben.
Erst dadurch, dass ich ihn fragte, wurde ihm bewusst, wohin sein Weg ginge, wenn er so weitermachte. Er dachte nach und sagte dann: „Ich will leben. Aber ich bin so matt und kraftlos.“
Camillo wünschte sich eine warme Höhle mit Rotlicht und einem Nest aus warmen Tüchern sowie etwas Helles in der Konsistenz wie Quark oder Salbe, vielleicht auch Vitaminpaste. Dies würde ihm Kraft geben, sagte er.
Bis hierhin war das Gespräch geprägt von Camillos Schwäche und Müdigkeit, doch als ich im Begriff war, mich zu verabschieden, brach auf einmal Hoffnung durch, dass es besser werden kann, und mit der Hoffnung kam auch Energie. Ja, Camillo fasste den Entschluss, zu kämpfen und zu leben.
Sein Frauchen versorgte ihn liebevoll mit gutem Futter und Rotlichtlampe, und beim zweiten Gespräch war er deutlich beweglicher und lustiger. Er zeigte mir sogar, wie er ein Stück rannte und ein bisschen in die Luft hopste und wie er mit den anderen Schweinchen zusammen in einer Gruppe war.
Beim Körperscan hatte er zwar noch Magengrummeln, aber das Gefühl am Bauch war deutlich besser. Wärme würde weiterhin gut tun. Auch wenn die Kälte ebenfalls weniger geworden war, sie war noch nicht ganz weg.
Auf meine Frage: „Fühlst du dich wohl?“ antwortete er: „Ja, schon fast wieder ganz.“
Es dauerte zwar noch einige Wochen, aber dann wurde er wieder ganz gesund und die Schiefstellung seines Kopfes verschwand vollständig.
TK 011 aus 2018
Zeichnung: Nathalie Forlini