Bolek, sein Frauchen und die Mäuse

Boleks Frauchen bat mich, ihrem Kater auszurichten, dass sie nicht so glücklich mit seiner Angewohnheit ist, lebende Mäuse nachhause zu bringen und sie in der Wohnung laufen zu lassen.

Ich begann das Gespräch mit Bolek mit der Frage, was er gern frisst. Er sagte:

Nassfutter. Mäuse ab und zu, da muss man so viel kauen.

Dann fragte ich, was er gern spielt. Seine Antwort:

Etwas jagen, was nicht so schnell wegläuft, wo ich immer wieder mit den Pfoten draufpatschen kann.

Wir unterhielten uns noch ein bisschen, und dann ergab sich folgendes Gespräch:

Warum bringst du die Mäuse in die Wohnung?

Ich finde es ist so richtig.

Warum ist das richtig?

Es riecht dann angenehm und raschelt auch so schön.

Aber du willst sie dann nicht mehr jagen und fressen?

Vielleicht später. Erst mal möchte ich genießen, dass sie da sind.

Dein Frauchen ist aber nicht so begeistert davon. Sie findet den Geruch eklig und muss die Mäuse mühsam suchen, um sie wieder nach draußen zu bringen.

Ich finde es unnötig, die Mäuse wieder einzusammeln. Die können doch dableiben. Es ist für mich ein angenehmes Gefühl, wenn welche in der Wohnung sind.

Leider war es mir in dem Gespräch nicht möglich, ihn dazu zu überreden, lebendige Mäuse draußen zu lassen. Das wollte er überhaupt nicht hören. Für ihn machen Mäusegeruch und Mäuserascheln die Wohnung gemütlicher, da gibt es nichts dran zu rütteln. Auch nicht Frauchen zuliebe.

TK 080 aus 2018

Foto: Pixabay

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